Dreimal lautete der Satzendstand 23:25 – ein Ergebnis, dass die umkämpfte Partie zwischen Team #1 und TV Gladbeck widerspiegelt. Denkbar knapp musste sich das TuS-Aufgebot am Samstag gegen die Ruhrpottnachbarn geschlagen geben.

Ein Sieg war für beide Teams auch fernab des normalen Siegeswillen wichtig, zählt doch mittlerweile jeder Punkt, um sich die begehrten Plätze der Aufstiegsrunde zu sichern. Vor leerer Kulisse konnte Gladbeck gleich zu Beginn die Gastgeberinnen durch eine starke Aufschlagserie unter Druck setzen. Doch Team #1 fand darauf schnell eine Lösung: Diese Stabilisierung der Annahme ermöglichte ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem die Gäste letztendlich die Nase vorn hatten und den ersten Satz nach 26 Minuten auf ihrem Konto verbuchen konnten.

Nach dem Seitenwechsel gelang es Team #1, die vorher phasenweise fehlende Aggressivität konstant in das eigene Spiel zu etablieren. Vor allem Joelle Pospiech und Sophie Mertens profitierten im Angriff von einem schnellen Zuspiel und sorgten mit ihren Punkten für die Hertener Führung gegen Mitte des Durchgangs. Doch auch von Gladbecker Seite folgten starke Blockaktionen, denen die Feldsicherung der Hertenerinnen wenig entgegen setzen konnten. So sicherte sich das Team um Trainer Waldemar Zaleski auch den zweiten Satz mit einem Vorsprung von nur zwei Punkte – 23:25.

Der dritte Durchgang begann zunächst holprig: Erneut waren es starke Aufschläge, die es galt, unter Kontrolle zu bringen. Nach einem Rückstand von 1:5 gelang dies dem Hertener Annahmeriegel: Punkt für Punkt kämpfte sich das TuS-Angebot zurück und übernahm noch vor Erreichen der 10-Punkte-Grenze die Führung. Die eingewechselte Wiebke Putzmann wurde ihrer Rolle als spätere MVP gerecht und imponierte neben dynamischen Angriffen vor allem im Aufschlag. Im Mittelblock brachte Gresa Arifi frischen Wind auf das Spielfeld und setzte direkt im ersten Angriff ein Statement. Bis zum Spielstand von 21:19 lag die Gunst dieses Durchgangs auf Hertener Seite, alles sah nach einem nächsten vierten Satz aus. Doch Gladbeck gab nicht auf. In den längeren Ballwechseln fehlt es Team #1 letztendlich an Kreativität im Angriff und so beendeten die Gäste eine spannende Crunchtime erneut mit 23:25.

Die Gesichter sprachen Bände: Die Enttäuschung war allen Mitgliedern des Teams sowie des Trainerstabs buchstäblich auf die Stirn geschrieben. „Frustrierend ist, dass wir eine Partie auf Augenhöhe abgeliefert haben und diese nach einer guten Trainingswoche nicht für uns entscheiden konnten. Es kann kein Element herausgenommen werden, denn es hat in letzter Konsequenz einfach ein kleines Stück gefehlt“, resümiert Trainer Hansmann die Leistung seines Teams. 

Zusätzliche Punkte hätten dem Hertener Punktekonto gut getan. Nun heißt es, gegen den letzten Gegner der Vorrunde, die SG Werth/TuB Bocholt, noch einmal alles in den Ring zu werfen. „Möglich ist momentan alles, aufgeben gibt es nicht. Dafür müssen wir allerdings auch noch einmal alles geben!“, so Hansmann im Hinblick auf die Verteilung der Auf- bzw. Abstiegsrunden. Aktuell sind am Sonntag seitens Bocholt Zuschauer zugelassen, über die genaue Regelung wird zeitnah informiert.