„Wir machen euch die Hölle heiß“
Seitdem der Fanclub des TuS Herten Volleyball die Knappenhalle in die Knappenhölle umgetauft hat, wurden alle gegnerischen Teams mit dem entsprechenden Banner begrüßt. Mit Trommeln und Gesängen machten die TultraS diesem Namen alle Ehre. Doch auch auswärts konnten sie sich sehen lassen und waren überregional bekannt und gefürchtet. Egal, wie weit es zu den Auswärtsspielen ging, die TultraS fanden den Weg in jede Halle und dort hörte man sie, bevor man sie sah.
Neben Pauken und Trompeten und der selbst gedichteten Vereinshymne, die während des Spiels eine atemberaubende und unvergleichliche Stimmung schafften, hatten die TultraS ebenfalls Anteil am Drumherum: Bereits einen Tag vorher wurde die heiß geliebte Currywurst vorbereitet, Stunden vor Spielbeginn die Halle geschmückt und beim Stammtisch die nächsten Überraschungen ausgebrütet. Auch wenn die TultraS von sich behaupteten, sie wüssten nicht, was sie taten, sprachen die Erfolge der Mannschaften und die Presseberichte, in denen es die TultraS schon in die Schlagzeile geschafft haben, für sich.
Gegründet hatten sich die TultraS aus Vätern einiger Spielerinnen vor knapp sechs Jahren und wurden seitdem zu einer festen Säule des Vereins. „Mittlerweile haben wir richtig Spaß am Volleyball gefunden“, so Ralf Wehling, TultraS-Mitglied der ersten Stunde. „Ein solcher Fanclub ist in unseren Ligen mehr als außergewöhnlich.“, beschrieb Dr. Ferdinand Stebner, Ex-Trainer von Team #1, das große Glück, diese Fans im Verein zu haben. Und sie prägten das Vereinsleben, waren sie durch ihre mitreißende Art doch fester Bestandteil des Leitbildes.
Über die Jahre kamen Veränderungen, auch personell, die nicht nur den Verein und Team #1 sondern auch die TultraS betrafen. Trotz einiger Abgänge gelang es der „therapeutischen Trommelgruppe“ stets, weiterhin für die gefürchtete Lautstärke in der Knappenhölle sowie auswärts zu sorgen. Doch auch sie wurden von den personellen Verlusten getroffen. Nach zahlreichen Gesprächen ist ihnen diese letzte Entscheidung sicherlich alles andere als leicht gefallen: Die Trommelsticks werden niedergelegt und die TultraS lösen sich auf.
Unser TuS dankt den TultraS für jahrelange Unterstützung von Herzen. Sie haben geholfen, unsere Sportart attraktiver zu machen und unseren Verein von anderen abzuheben. Gemeinsam wurde trotz anderer Denkansätze so manche Hürde überwunden. Die Tür zur Knappenhölle steht Euch selbstverständlich weiterhin offen, die Trommeln werden in Ehren gehalten und Eure Ecke bleibt reserviert.