21. März 2017

Ivonne Klar ist seit vielen Jahren fester Bestandteil des TuS Herten. Als sie Anfang der 2000er Jahre von Castrop-Rauxel nach Herten wechselte, startete die lange Reise in Richtung Verbandsliga. Eine halbe Ewigkeit Landesliga endete in der Realisierung des Volleyball-Traums: Ivonne war und ist Kapitänin vom legendären Team #1, das zweimal ungeschlagen aufstieg und in Volleyball-Deutschland für Furore sorgt.

Vor wenigen Wochen starteten die Gespräche zwischen den Trainern und den Spielerinnen über die kommende Saison. „Ich habe mit Ivonne zuerst gesprochen, weil sie die Kapitänin ist und weil wir es uns einst versprochen hatten. Wir sind seit vielen Jahren gut befreundet – irgendwie schon fast romantisch, dass wir nun beide zeitgleich aufhören. Aus meiner Sicht eine sinnvolle, wenngleich traurige Entscheidung. Ivonne war in den letzten drei Jahren dreimal zum Teil schwer verletzt. Sie hat es geschafft, sich immer wieder ranzukämpfen. Davor habe ich großen Respekt. Dass sie nun im Moment des großen Erfolgs aufhören will, ist völlig verständlich und ihrem Körper gegenüber auch sehr vernünftig. Ich freue mich, dass sie auf dem Golfplatz stehend bald zurückschauen und den Erfolg der letzten Jahre nochmal anders genießen kann“, so Trainer Stebner.

Wir haben Ivonne ein paar Fragen gestellt. Ivonne hat geantwortet 🙂

Was hat Dich zur Entscheidung geführt, mit dem Volleyball in Herten zum Ende der Saison aufzuhören?

Ivonne: „Den einen ausschlaggebenden Grund für diese Entscheidung gibt es gar nicht. Viele Kleinigkeiten, Umstände und Ereignisse haben mich zu dieser Entscheidung gebracht.

– 25 Jahre Volleyball sind eine lange Zeit, die sich auch körperlich bemerkbar machen. Gerade die letzten drei Saisons hatte ich Pech mit Verletzungen und da überlegt man schon mal, wie lange der Körper das noch mitmacht, vor allem wenn das Niveau immer höher wird.

– Aufhören wenn es am Schönsten ist J. 2 Aufstiege und ein dritter Aufstieg in Sicht, ein tolles Team und Trainer mit tollen Charakteren in unterschiedlichen Altersgruppen, in dem ich mich zu jeder Zeit extrem wohl gefühlt habe, toller Fanclub, tolle Fans  = besser kann es für mich nicht mehr werden

– in Zukunft mehr Zeit für Urlaub und andere Hobbies, gerade weil es beruflich immer stressiger wird

Was macht für Dich das Team aus, für das Du nun über ein Jahrzehnt gespielt hast? Warum warst Du so lange Teil davon?

Ivonne: – Freundschaft und Teamgeist, füreinander einstehen und da sein, gemeinsam durch Höhen und Tiefen gehen, Spaß, gemeinsam lachen und weinen

– die Mädels hatten jede Saison den Mut, sich zu verändern und mit viel Willen, Schweiß und Engagement nie das Ziel aufzusteigen aufgegeben. Bei all der Freude, dem Spaß gab es natürlich auch schwierige oder stressige Zeiten, jedoch hat die Mannschaft immer das Herz an der richtigen Stelle gehabt und sich gegenseitig Wertschätzung entgegengebracht. Das ist nicht selbstverständlich und dafür lohnt sich jede Fahrt nach Herten, egal, wie stressig ein Tag war

– und natürlich die TultraS. Sie sind ein wichtiger Teil des Erfolgs: sie haben uns immer den nötigen Kick verpasst und ohne Wenn und Aber hinter dem Team gestanden. Davor habe ich genauso Respekt wie vor meiner Mannschaft und dem Team ums Team.

Du warst Kapitänin vom legendären Team #1. Was hat es so besonders gemacht: das Team und das Projekt?

– ich glaube, wir haben ein Stück Vereinsgeschichte geschrieben. Etwas Unvergessliches geschafft, nicht nur für mich unvergesslich. Wir haben die Dinge angepackt, wollten etwas verändern und haben uns durch Zweifler, Neider oder sonstige Hindernisse nicht abhalten lassen. Darauf können der ganze Verein und alle, die dazu beigetragen haben, stolz sein.

Vereinsleben ist wichtig und hat mich auch ein Stück zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Der TuS ist etwas Besonderes.

Was willst Du dem Team, den Fans und den Machern noch mitteilen?

Tausend Worte und Zeilen würden nicht ausreichen, um alles aufzuschreiben, was ich tatsächlich sagen möchte, deshalb nur ein DANKE für eine unvergessliche Zeit!

Liebe Ivi, unser TuS und Team #1 freuen sich auf die kommenden Spiele mit Dir als Kapitänin. Für die Zeit danach wünschen wir Dir Gesundheit und Spaß! Danke für all die Zeit, die Du uns geschenkt hast!

Wollt Ihr sie nochmal live sehen?

Samstag, 25. März um 18 Uhr, Team #1 vs. Sande im vorletzten Heimspiel der Saison. Martin-Luther-Halle, Martin-Luther-Straße 3 in Herten.