Kaum ein (Volleyball-)Projekt sorgte zuletzt für mehr gute Stimmung und Aufmerksamkeit. Und trotzdem deutet sich ein Drama an: Die Regionalliga-Volleyballerinnen des TuS Herten finden keinen Trainer für die kommende Saison. Die Macher des TuS, allen voran Sportwart Jürgen Pospiech, tun sich schwer, einen Trainer für die Seitenlinie zu finden. Da stellt sich die Frage: Warum?

Hat der TuS zu spät angefangen einen neuen Trainer zu suchen?

Es war eine besondere Situation am Ende der letzten Saison. Drei Spielerinnen (die eine schwanger, die andere in Volleyballrente, die andere verletzt) haben nach Abgang von Udo Jeschke übernommen und brauchten die volle Unterstützung, damit Herten nicht absteigt. Der TuS entscheidet sich, nebenher keine weiteren Gespräche zu führen und sich voll auf die letzten Spiele zu konzentrieren. Die Saison wurde durch die drei gerettet, das Team stieg nicht ab; alles richtig gemacht.

Ist das Projekt zu unattraktiv für Trainer?

Wohl kaum. In Herten herrscht beste Stimmung und es gibt reichlich Menschen um das Team herum, die das Projekt unterstützen. An vorderster Front die TultraS, die nicht nur für Stimmung sorgen, sondern auch im Training aushelfen, die Halle zu den Spieltagen aufbauen oder Teambusse zu Auswärtsspielen steuern. Außerdem bekommt der Trainer reichlich Aufmerksamkeit und hat völlige Narrenfreiheit, weil der Vorstand des TuS innovationsfreudig und offen für Neues ist.

Ist das zu viel Aufmerksamkeit für neue Trainer?

Ist der Druck zu groß? Das kann man sich kaum vorstellen. Natürlich hat das Projekt mehr Aufmerksamkeit als andere Projekte, aber dafür hat das Projekt auch mehr Menschen an Bord, bessere Ressourcen und dadurch mehr Unterstützung.

Gibt es in Herten zu wenig Geld für den Trainer?

Klares Nein. Herten kann durch die erfolgreiche Umsetzung des Projekts nach wie vor auf einen guten Etat bauen; durch die tolle Stimmung und den sportlichen Erfolg konnten reichlich Partner gewonnen werden, die das Projekt nachhaltig unterstützen. Hertens Möglichkeiten liegen daher deutlich über dem Regionalliga-Schnitt.

Hat der TuS während der Saison zu wenig genetzwerkt und Kontakte warmgehalten?

Das könnte ein Grund sein. Möglicherweise wurden zu wenige Gespräche geführt in Zeiten, als alles gut lief. Man ruhte sich aus; auch der Kontakt zum Westdeutschen Volleyball-Verband wurde zwischendurch nicht hergestellt bzw. gehalten.

Gibt es zu wenige Trainer?

Der Trainer benötigt für die Regionalliga eine B-Lizenz und es scheint nach unzähligen Gesprächen mit den Lehrwarten des Westdeutschen und des Deutschen Volleyball-Verband, als gäbe es im Moment tatsächlich zu wenige qualifizierte Trainer, die derzeit nicht unter Vertrag stehen. Doch warum ist dies so? Darüber lässt sich nur spekulieren: ist die Ausbildung zu aufwendig, das Trainieren von Volleyballteams generell zu wenig lohnenswert oder kümmert sich der Verband zu wenig?

Wir wissen es nicht, aber wir wundern uns sehr. Es fehlt ein Trainer für Herten, der Lust darauf hat, mit vielen motivierten Menschen weiter daran zu arbeiten, das Erfolgsprojekt in eine neue Runde zu leiten. Mit dabei sind die einzigartigen TultraS und ein tolles Team, das bereits die ersten Neuverpflichtungen vermelden konnte. Darüber hinaus stehen genügend Trainingszeiten zur Verfügung, genauso wie ein Teamarzt und zwei Physiotherapeuten, die ihre Kraftkaue in der Zeche Schlägel & Eisen für Fitnesseinheiten zur Verfügung stellen. Also beste Voraussetzungen für einen neuen Trainer, der etwas Besonderes erreichen will. Ach übrigens, es fehlt nicht nur ein Trainer: mindestens eine Mittelblockerin fehlt auch noch, um den Kader zu komplettieren.

Hast Du Lust, das Team zu trainieren oder in der Mitte zu unterstützen? Dann melde Dich unbedingt sofort bei uns. Wir freuen uns darauf!

Damit das Team wegen der bislang erfolglosen Trainersuche nicht zu spät ins Training startet, treffen sich Team und TultraS am Donnerstag im Schrebergarten Gut Grün in Herten und beginnen mit den Planungen: Was will das Team und was will das Projekt in der kommenden Saison erreichen? Diese Frage wird beantwortet und dann kann es losgehen. Hoffentlich alsbald mit einem richtigen Trainer.